<aside> ⚠️ Kernaussagen / Zielsetzung: Bildung hat nicht nur die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern auch dazu beizutragen, dass Lernende ihre inneren Überzeugungen und Haltungen im Hinblick auf den Klimawandel reflektieren und anpassen. Hier kommen Werten und Einstellungen ins Spiel. Erfahren Sie, warum dies von großer Relevanz ist und wie Sie dazu beitragen können, klimafreundliche Wertehaltungen zu kultivieren.

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Beschreibung - Was ist das?

Eine wichtige Aufgabe der Bildung besteht darin, Lernende zu mündigen Bürger:innen auszubilden. Bildungsinitiativen, die darauf abzielen, werden oftmals unter dem Begriff der Persönlichkeitsentwicklung gefasst. Dieses Ziel ist auch im Kontext des Klimawandels relevant. Denn die inneren Werte und Einstellungen, die Lernende übernehmen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Formung ihrer persönlichen Perspektive auf den Klimawandel. So betont die UNESCO neben Wissen und Fähigkeiten auch Werte und Einstellungen als zentrale Kompetenzen in der Klimawandelbildung (UNESCO 2023).

Auch in der Wissenschaft wird die Bedeutung von Werten und Einstellungen zur Bewältigung des Klimawandels erkannt. Ein Team von Forschenden am renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unterstreicht, dass das Normen- und Wertesystem zu den sechs sozialen Kipp-Punkten gehört, die von entscheidender Bedeutung sind, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ein entscheidender Aspekt besteht darin, die Nutzung fossiler Brennstoffe als moralisches Problem zu erkennen:

Revealing the moral implication of the continued burning of fossil fuels is an example of an intervention that is likely to induce a tipping process through changes in the human normative system, i.e., the system of moral and behavioral norms that influence what is rewarded and desired in the society.” (Otto et al. 2020)

Um einen tiefgreifenden Wandel zu erreichen, der angesichts der Herausforderungen des Klimawandels notwendig ist, muss also auch ein Wandel auf der persönlichen Ebene stattfinden.

Wichtig ist dabei, dass diese Veränderungen nicht durch Zwang oder Bevormundung herbeigeführt werden (O'Brien und Sygna 2013). Vielmehr geht es darum, dass Lernende die Möglichkeit erhalten, sich aktiv mit ihren Werten und Einstellungen auseinanderzusetzen und diese eigenständig zu hinterfragen und anzupassen. Hier muss Bildung ansetzen.

Erklärung - Warum ist das relevant?

Werte und Einstellungen spielen eine wichtige Rolle beim Verhalten in Bezug auf den Klimawandel. Es reicht nicht aus, nur zu wissen, dass der Klimawandel ein Problem ist. Oft besteht eine Diskrepanz zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Verhalten. Faktoren wie persönliche Werte, sozialer Druck, Selbstwirksamkeit und Lebenserfahrungen beeinflussen diese Diskrepanz (Fritsch et al. 2020).

Die Vermittlung von Werten und Einstellungen erweitert somit das Wissen und die Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Sie regt die Lernenden dazu an, ihre eigenen inneren Überzeugungen und Haltungen zu reflektieren. Die Thematisierung von Werten und Einstellungen hilft Lernenden dabei, einen moralischen Kompass zu entwickeln, um ihre Rolle im Umgang mit dem Klimawandel besser zu verstehen und angemessen zu handeln.

Beispiel - Wie kann ich mir das vorstellen?

Zwei Konzepte, die der Wertevermittlung im Kontext Klimawandel zuträglich sein können, sind:

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