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💡 Kernaussagen / Zielsetzung: Der lokale Bezug und Partizipation von Lernenden sind wichtige Erfolgsfaktoren für eine effektive Klimabildung. Bringen Sie in Erfahrung, warum diese Faktoren so relevant sind und wie Sie dazu beitragen können, diese in Bildungsprozesse zu implementieren.
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Beschreibung - Was ist das?
In der Klimabildung spielen zwei entscheidende Faktoren eine bedeutende Rolle für den Lernerfolg: der lokale Bezug und die Partizipation. Sie erleichtern es den Lernenden, eine Verbindung zwischen Klimawissen und tatsächlichem klimagerechtem Handeln zu herzustellen. Insofern sind sie entscheidende Komponenten in der Entwicklung von Handlungswissen.
- Lokaler Bezug: Hier geht es darum, den Lernenden Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, die genau auf ihre eigene Lebenswelt und individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Indem sie ihren unmittelbaren Lebensraum betrachten, erkennen die Schüler:innen besser, wie der Klimawandel ihren Alltag beeinflusst und wie sie aktiv handeln können (Bangay und Blum 2010). Klimabildung ist also in erster Linie dann effektiv, wenn sie sich auf die unmittelbare Umgebung von Lernenden bezieht (Bildungszentren Klimaschutz Netzwerk 2017).
- Partizipation: Partizipation beinhaltet, dass Lernende aktiv in Bildungsinitiativen eingebunden sind. Sie werden dazu ermutigt, an konkreten Projekten teilzunehmen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Dadurch sollen sie den Klimawandel nicht nur theoretisch erfassen, sondern ihn auch praktisch erleben und aktiv an der Gestaltung von Lösungen mitwirken können (Bildungszentren Klimaschutz Netzwerk, 2017). Darüber hinaus sollte Partizipation nicht nur als handlungsorientiertes Lernen betrachtet werden, sondern auch als Möglichkeit zur aktiven Teilhabe.
Erklärung - Warum ist das relevant?
In der Klimabildung geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen über den Klimawandel, sondern auch um die Motivation zum klimafreundlichen Handeln. Der lokale Bezug ermöglicht es Lernenden, den konkreten Einfluss des Klimawandels in ihrer eigenen Region zu erkennen und ihre individuellen Handlungen in Einklang mit nachhaltigen Lösungen vor Ort zu bringen (Bangay und Blum 2010). Gleichzeitig fördert die Partizipation die Bereitschaft von Lernenden, sich aktiv am Klimaschutz zu engagieren und erhöht ihre Teilnahme an Klimaschutzaktivitäten in ihrer unmittelbaren Umgebung (Bildungszentren Klimaschutz Netzwerk 2017). Die Verknüpfung des Klimawandels mit individuellem Verhalten und Auswirkungen auf lokaler Ebene hilft zudem, abstrakte Konzepte greifbar zu machen und das globale Phänomen des Klimawandels mit konkreten individuellen Handlungen in Bezug zu setzen und somit zu leichter internalisieren (Anderson 2012).
Beispiel - Wie kann ich mir das vorstellen?
- Lokale Fallstudien: Die Umsetzung des lokalen Bezugs in der Klimabildung kann praktisch erfolgen, indem den Lernenden Beispiele und Fallstudien aus ihrer eigenen Umgebung präsentiert werden. So erkennen sie leichter, wie der Klimawandel ihre Lebenswelt beeinflusst und wie sie durch ihr Handeln einen positiven Einfluss nehmen können. Die Partizipation wird gefördert, indem die Lernenden in praktische Projekte eingebunden werden und die Möglichkeit erhalten, Bildungsprogramme mitzugestalten.
- Eigenverantwortung: Konkrete Projekte, wie die Verringerung des CO₂-Ausstoßes in Schulen oder Haushalten, versetzen die Lernenden in die Rolle aktiver Gestalter:innen. Dabei vermitteln sie nicht nur ein tieferes Verständnis für den Klimawandel, sondern erwecken auch die Motivation zur eigenverantwortlichen Handlung und Engagement.
Handlungsoptionen für Stiftungen
- Kooperation in frühkindlicher Bildung: Unterstützen Sie Vorhaben, etwa in Partnerschaft mit lokalen Kindergärten, um Kinder zu befähigen und zu ermutigen, eigene Gärten anzulegen und zu gestalten. Diese Gärten dienen als lehrreiche Umgebungen, in denen Kinder spielerisch Wissen über Pflanzen, Natur und Nachhaltigkeit erlangen können. Durch solche interaktiven Aktivitäten erhalten die Kinder die Möglichkeit, eine enge Verbindung zum Klima und zur Umwelt herzustellen und ihr Verständnis dafür zu vertiefen. #Bildungseinrichtungen #Lernende #FrühkindlicheBildung #Persönlichkeitsentwicklung #PartizipativeBildung #Netzwerke
- Klimawandel und Klimaschutz erlebbar machen: Fördern Sie die Entwicklung von interaktiven Ausstellungen oder Projekten in lokalen Museen oder anderen kulturellen Bildungseinrichtungen, die Lernenden auf spielerische Weise die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Region verdeutlichen und konkrete Maßnahmen aufzeigen, die sie in ihrer eigenen Umgebung ergreifen können, um dem entgegenzuwirken. Ein Beispiel ist die Wanderausstellung „Klimawandel zum Anfassen - Klimaschutz zum Anpacken“, die unter anderem von Schüler:innen und Lehrer:innen entwickelt wurde. Je nach Altersgruppe sollten unterschiedliche Schwerpunkte und Komplexitätsgrade berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die vermittelten Inhalte und Aktivitäten altersgerecht und ansprechend sind. #Lernende #Bildungseinrichtungen #FrühkindlicheBildung #Schulbildung #AußerschulischeBildung #KulturelleBildung #PartizipativeBildung #PeerToPeer #Mobilisierung
- Praxisnahe Bildungsangebote: Unterstützen Sie in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungsakteuren wie Schulen oder Gemeinschaftszentren die Initiierung von Klima-AGs, in denen Lernende praktische Erfahrungen mit dem Klimaschutz erleben können. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei auf Regionen mit besonderem Unterstützungsbedarf gelegt werden. Erwägen Sie zum Beispiel, Schulfördervereine in bildungsbenachteiligten Gebieten zu stärken, um die Schaffung praxisnaher Bildungsangebote außerhalb des Unterrichts für benachteiligte Lernende zu unterstützen. #Bildungseinrichtungen #Lernende #Schulbildung #Bildungschancen #PartizipativeBildung #Stadt-/Quartiersentwicklung #Mobilisierung #Direktunterstützung
- Kompetenzen von Lehrkräften und Pädagog:innen stärken: Unterstützen Sie die Fortbildung von Lehrkräften und Pädagog:innen, um ihnen die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um lokalen Bezug und Partizipation in der Klimabildung zu fördern. Dazu gehört die Organisation von Schulungen und Workshops, in denen Lehrkräfte und Pädagog:innen lernen, wie sie in ihrem jeweiligen Bildungsbereich lokale Beispiele und partizipative Methoden effektiv anwenden können. Darüber hinaus könnten Veranstaltungen und Expertenwissen genutzt werden, um Lehrkräfte und Pädagog:innen mit spezifischem Wissen über die regionalen Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Lösungen auszustatten. #Lehrkräfte/Pädagog:innen #FrühkindlicheBildung #Schulbildung #Berufsausbildung #Bildungssystem #Weiterbildungen
- Entwicklung von Lehrmaterialien: Entwickeln Sie oder fördern Sie die Entwicklung von Materialien für den Unterricht oder die Projektarbeit, die Lehrkräfte und Pädagog:innen darin unterstützen, partizipative Projekte zu planen und durchzuführen. Ein gutes Beispiel ist der von Soko Klima entwickelte Leitfaden, der sich für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen von 8 bis 16 Jahren eignet (Sonderkommission Klima 2013). Dieser Leitfaden ist bereits 10 Jahre alt und richtet sich vorrangig an Lernende aus städtischen Regionen. Daher besteht Handlungsbedarf, ähnliche Materialien zu entwickeln, die den Bedürfnissen und Lebensrealitäten von Lernenden aus ländlichen Gebieten gerecht werden. Individuell angepasste Materialien könnten dabei einen wichtigen Beitrag leisten, um auch in diesen Regionen partizipative Bildungsprojekte zu fördern und Chancengleichheit zu gewährleisten. #Lehrkräfte/Pädagog:innen #FrühkindlicheBildung #Schulbildung #Berufsausbildung #Bildungssystem #PartizipativeBildung #Bildungschancen #Bildungsmaterialien
- Jugendlichen eine Plattform geben: Entwickeln oder fördern Sie Plattformen oder Programme für Jugendliche, die ihnen eine aktive Beteiligung an der Mitgestaltung von Klimabildung ermöglichen. Ein Beispiel ist das Projekt youpaN, das durch die Stiftung Bildung initiiert wurde. Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen im Alter von 16-27 dabei unterstützt, die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Bildung für Nachhaltige Entwicklung mitzugestalten. Ebenso befähigen Projekte wie die Klima-Coach-Ausbildung der Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg Jugendliche dazu, eigene Klimaschutzinitiativen zu entwickeln und als Multiplikator:innen für Klimathemen im Peer-to-peer-Ansatz zu agieren. #Lernende #Schulbildung #Hochschulbildung #Berufsausbildung #InformelleBildung #Übergang-Schule-Beruf #PartizipativeBildung #PeerToPeer #Mobilisierung
Quellenverzeichnis:
- Anderson, Allison (2012): Climate Change Education for Mitigation and Adaptation. In: Journal of Education for Sustainable Development 6 (2), S. 191–206. DOI: 10.1177/0973408212475199.